Prävention

Insbesondere Menschen, die einen erhöhten Scorewert beim Diabetesrisikotest aufweisen, sollten einige Dinge beachten, um ihr Diabetesrisiko zu reduzieren. Das Gewicht zu normalisieren, auf eine gesunde Ernährung zu achten und sich regelmäßig zu bewegen, senkt das Diabetes-Risiko erheblich.

Gewichtsreduktion bei Übergewicht

Ein Normalgewicht ist anzustreben. Die Kontrolle des Gewichts kann mithilfe des Body Mass Index erfolgen. Dieser Wert ist als Orientierung zu verstehen, da er die individuelle Muskelmasse nicht berücksichtigt.

Gesunde Ernährung

Gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist reich an Obst und Gemüse. Der Verzehr von Fisch bei gleichzeitiger Vermeidung gesättigter Fettsäuren und Cholesterin in der Nahrung (so genannte mediterrane Kost) wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.

Regelmäßige körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität

Sport und Bewegung im richtigen Maß ist eine entscheidende vorbeugende Maßnahme. Besonders geeignet sind Sportarten mit geringem bis mittlerem Krafteinsatz und geringer Belastungsintensität. Ungeeignet hingegen sind Sportarten mit hoher Belastungsintensität, wie etwa Kraft– und Kampfsport.

Kontrollen zur Früherkennung von Komplikationen und Folge-Erkrankungen

Alle allgemeinen (Ernährung, Gewichtsnormalisierung, körperliche Bewegung) und medikamentösen (orale Antidiabetika, Insulin) Maßnahmen haben zum Ziel, den Blutzucker normal zu halten, um damit mögliche Folge-Erkrankungen eines Diabetes mellitus Typ 2 zu vermeiden oder zumindest hinauszuzögern. Daher gehört es auch zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2, regelmäßig auf Folge-Erkrankungen zu untersuchen, um diesen frühzeitig entgegenwirken zu können.

Folgende Untersuchungen sind notwendig:

  • regelmäßige Kontrolle des HbA1c-Werts

  • Kontrolle auf unspezifische Gefäßschäden (einmal im Jahr)

  • augenärztliche Untersuchung (jedes Jahr)

  • Fußuntersuchung (zweimal im Jahr)

  • regelmäßige Urinkontrollen

Kontrolle des HbA1c-Werts

Der HbA1c-Wert ist ein Langzeit-Blutzuckerwert. Mit ihm kann eingeschätzt werden, wie gut der Blutzucker in den letzten sechs bis zehn Wochen eingestellt gewesen ist. Der Wert gibt den Anteil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) an, der mit Zucker verbunden ist, und wird daher in Prozent angegeben. Normal sind Werte zwischen 4 und 6 %.

Kontrolle auf unspezifische Gefäßschäden

Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sollten regelmäßig ihren Blutdruck kontrollieren und den Hausarzt aufsuchen, um weitere Parameter regelmäßig bestimmen zu lassen, die auf unspezifische Gefäßschäden (diabetische Makroangiopathie) hinweisen können.

Neben den Kontrollen gibt es außerdem ein paar Maßnahmen, die vom Arzt empfohlen werden, um den unspezifischen Gefäßschäden entgegenzuwirken:

  • konsequente Blutdrucküberwachung (zum Beispiel durch regelmäßige Selbstmessung zu Hause)

  • nicht rauchen

  • regelmäßige körperliche Bewegung

  • Gewichtsüberwachung

Fußuntersuchung

Diabetes-Patienten sollten ihre Füße einmal im Jahr bei ihrem Hausarzt untersuchen lassen. Darüber hinaus gibt es ein paar Maßnahmen, die vom Arzt empfohlen werden, um den Fußschädigungen entgegenzuwirken:

  • regelmäßig die Füße anschauen

  • geeignete Fuß- und Nagelpflege anwenden

  • geeignetes Schuhwerk benutzen (zum Beispiel Vorfuß-Entlastungsschuh)

  • bei bereits vorhandenen Schäden kann es hilfreich sein, die Füße beziehungsweise den betroffenen Fuß nach Anweisung des Arztes von Druck zu entlasten (Bettruhe, Rollstuhl, Gehstützen)

Prophylaxe der diabetischen Nierenschädigung

Es gibt ein paar Maßnahmen, die vom Arzt empfohlen werden, um der diabetischen Nephropathie entgegenzuwirken. Diese gehen einer möglichen Arzneimitteltherapie voran beziehungsweise unterstützen und ergänzen diese:

  • viel trinken (3 l/Tag; Ausnahme: bestimmte andere Nierenschäden (nephrotisches Syndrom), Herzinsuffizienz)

  • sogenannte proteinnormalisierte Ernährung (0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht)

  • Gewichtsreduktion

  • Raucherentwöhnung

  • Salzreduktion: Verzehr von weniger als 6 g pro Tag

  • Urinuntersuchung (auf Albumin) mittels Streifentest

Vorgehen bei akuten Stoffwechselentgleisungen

Bei akuten Stoffwechselentgleisungen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, denn eine unverzügliche Therapie-Anpassung oder Umstellung der Therapie (zum Beispiel von Tabletten auf Insulin) kann notwendig sein. Darüber hinaus kann hier eventuell die Vorstellung in einer Schwerpunktpraxis oder -klinik veranlasst werden.

Vorgehen bei akuten Stoffwechselentgleisungen

Disease-Management-Programme (DMPs) sind strukturierte Behandlungsprogramme der Ärzte und Krankenkassen, die dazu entwickelt wurden, Patienten mit bestimmten chronischen Erkrankungen optimal zu versorgen. Auch für die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 gibt es ein DMP.

Das Diabetes DMP hat zum Ziel, die vielfältigen Komplikationen und Risiken bei Diabetes mellitus Typ 2 möglichst gering zu halten. Daher enthält das Programm richtliniengestützte Untersuchungen, mit deren Hilfe das Ausmaß der Erkrankung regelmäßig kontrolliert werden kann. Dazu gehören beispielsweise regelmäßige Augenuntersuchungen, die Kontrolle von Nierenwerten oder die Begutachtung der Füße von Betroffenen. Die Einschreibung in das Diabetes DMP ist kostenlos und kann in der Hausarztpraxis erfolgen.